Mitgliedschaft

Liebe Kollegin, lieber Kollege,

wer in der Steuer- und Finanzverwaltung als Beamtin oder Beamter beziehungsweise als Tarifbeschäftigte oder als Tarifbeschäftigter tätig ist, hat sich einem besonderen Beruf verschrieben. Innerhalb des öffentlichen Dienstes haben wir eine ganz spezielle Funktion, weil wir uns um die Einnahmen des Staates und um sein Vermögen kümmern. Ohne unsere kompetente Arbeit wäre der Staat nicht so leistungsfähig, wie er es in der Nachkriegsgeschichte geworden ist. Ohne uns, ohne die Einnahmenverwaltung könnte die Politik nichts gestalten. „Ohne Moos“ ist ja bekanntlich nichts los! Dies gilt auf Bundes- wie auf Landesebene. Und über die Gewerbesteuer und die Grundsteuer, deren Besteuerungsgrundlagen wir in den Finanzämtern ermitteln, sorgen wir uns sogar um die Kommunalfinanzen. Wer kann sonst noch auf eine solche Aufgabenbreite und eine so hohe Verantwortung für das Gemeinwesen verweisen? Und Sie, liebe Kollegin, lieber Kollege, sind ein wichtiger Teil dieser besonderen Verwaltung.

Nun könnte man denken, uns schlägt deswegen ein besonderes Maß an Wertschätzung entgegen. Das ist leider nicht der Fall. Die Bürgerinnen und Bürger respektieren uns in aller Regel und bescheinigen uns in Umfragen auch eine kompetente und gute Leistung. Aber wer zahlt schon gerne Steuern? Manch ein Steuerpflichtiger verweigert sich sogar ganz, so dass wir mit Zwangsmitteln vorgehen müssen. Diese Interessenlage sichert uns verständlicherweise keinen Spitzenplatz in der Beliebtheitsskala. Und die allermeisten Politikerinnen und Politiker geben lieber Geld aus, als sich mit voller Kraft und dem Ausdruck echter Wertschätzung hinter die Einnahmenverwaltung zu stellen. Für viele Menschen sind die Beschäftigten in den Ämtern und Behörden „der Staat“, mit dem man vielleicht unzufrieden ist und den man vor Ort pauschal kritisieren kann.

Andere Bereiche haben so etwas wie eine „natürliche Lobby“. Bürgerinnen und Bürger wünschen sich ein hohes Maß an Sicherheit und fordert deshalb viele Polizeibeamte. Eltern wünschen sich viele Lehrer, weil sie sich um die Zukunft ihrer Kinder sorgen. Solch eine breite gesellschaftliche Lobby fehlt uns! Und deshalb müssen wir die Dinge selbst in die Hand nehmen. Und das Instrument hierfür ist eine starke, verantwortungsbewusste Fachgewerkschaft der Finanzverwaltung:
die DEUTSCHE STEUER-GEWERKSCHAFT!

Wir kennen uns im fachlichen Bereich aus, und wir kennen unsere Verwaltungsstrukturen. Viele von uns sind in der Personalratsarbeit tätig und wissen auch von daher, wo der Schuh bei uns drückt. Bis auf mich, den Vorsitzenden des Dachverbandes, sind alle bei uns ehrenamtlich tätig. Dies sichert zum einen ganz besondere Nähe zu Ihnen. Zum anderen ist dies ein verantwortungsvoller Umgang mit den Mitgliedsbeiträgen. Nicht mit lautem Getöse, sondern in täglicher Sacharbeit verschaffen wir uns Gehör, um die berechtigten Anliegen unserer Kollegenschaft vorzubringen und für konkrete Verbesserungen zu kämpfen. Zusammen mit unserem Dachverband, dem dbb beamtenbund und tarifunion, kämpfen wir für

  • eine leistungsgerechte Bezahlung mit einer regelmäßigen Anpassung,
  • für bessere Beförderungsmöglichkeiten sowie für bessere Eingruppierungen im Tarifbereich,
  • für eine angemessene Beihilfe im Krankheits- und Pflegefall,
  • für die Versorgung im Alter bzw. für Hinterbliebene.

Mit unserer Frauenvertretung kümmern wir uns um die spezifischen Anliegen der weiblichen Beschäftigten, wo das Thema „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ in vielen Verästelungen (Teilzeit, Heimarbeit, beruflicher Wiedereinstieg) eine ganz große Rolle spielt. Und mit unserer DSTG-Jugend haben wir eine schlagkräftige Jugendorganisation, die uns in eine gute gewerkschaftliche Zukunft führen wird. Mit einer Seniorenvertretung engagieren wir uns auch verstärkt für die speziellen Anliegen unserer Ruheständlerinnen und Ruheständler.

Vor allem der DSTG-Dachverband in Berlin kümmert sich um die politische Vertretung in der Hauptstadt. Hier gilt es, Kontakt zu halten zur Politik, zu Ministerien und Verwaltungen, zu einer verzweigten Medienlandschaft (Fernsehen, Rundfunk, Zeitungen, Onlinedienste) sowie zu anderen Verbänden. Hier kämpfen wir für ein gerechtes und besseres Steuerrecht, für Vereinfachungen, damit der Umfang der Arbeit erträglicher wird. Wir tun dies mit dem exklusiven Sachverstand einer Fachgewerkschaft, welcher sich über mehr als sieben Jahrzehnte aufgebaut hat. Wenn es um Finanz- und Steuerfragen geht, sind wir in Berlin und in den Landeshauptstädten der erste Ansprechpartner. Das ist so, weil es uns nicht um persönliche Interessen geht, sondern wir so etwas wie „objektiver Sachwalter“ sind. Parteipolitische Interessen verfolgen wir ausdrücklich nicht. Das ist in unserer Satzung so festgeschrieben.

Unsere Arbeit für die Kollegenschaft ist nur möglich, wenn wir viele treue Mitglieder haben. Viele gehören – oft seit Jahrzehnten – zu uns und beweisen damit ihre Solidarität und ihre Verbundenheit. Das tut gut, und dafür sind wir sehr dankbar. Aber vielleicht stehen Sie, liebe Kollegin, lieber Kollege, noch abseits, sind vielleicht skeptisch, schwanken noch, ob Sie uns folgen wollen? Sie wollen wir ermuntern, unsere Angebote zu prüfen. Sprechen Sie bitte mit unseren Verantwortlichen, wenn Sie Fragen haben. Wir freuen uns über jedes Interesse, über jeden Kontakt. Wir bitten um Ihr Vertrauen, um Ihre mitgliedschaftliche Unterstützung, ja um Ihre Solidarität! Auf dieser Website können Sie dies sogar mit einem Onlinebeitritt tun. Wenn Sie sich für uns entscheiden, dann danke ich Ihnen schon heute sehr herzlich dafür.

In kollegialer Verbundenheit
Ihr

Florian Köbler
Bundesvorsitzender