Seit 2015 begeht die DSTG jeweils am letzten Mittwoch im September den „Tag der Steuergerechtigkeit“. Mit diesem Aktionstag ruft die Fachgewerkschaft zu mehr Gerechtigkeit im Steuerrecht und im Steuervollzug auf. Am 29. September ist es wieder so weit!
Mit dem bundesweiten Aktionstag will die DSTG in den Fokus der Öffentlichkeit rücken, wie unverzichtbar die Arbeit der Finanzverwaltung ist. „Ohne Steuereinnahmen gäbe es keinen leistungsfähigen Staat“, stellt der Bundesvorsitzende der DSTG, Thomas Eigenthaler, fest. „Und dafür, dass die Steuereinnahmen gesetzeskonform und gerecht erhoben werden, setzen wir uns in den Finanzbehörden jeden Tag ein.“
Um eine korrekte Erhebung vornehmen zu können, ist fundiertes Fachwissen erforderlich. „Unser Beruf erfordert eine intensive fachliche Ausbildung und permanente lebenslange Fortbildung, aber auch großes Einfühlungsvermögen in andere Menschen und jede Menge wirtschaftlichen Sachverstand“, erläutert der DSTG-Chef. „Es ist ein ungewöhnlich wichtiger, anspruchsvoller und für den Staat und das Gemeinwesen unverzichtbarer Beruf. Unser hohes Engagement stellen wir gerade auch in der Corona-Krise wieder sehr eindrucksvoll unter Beweis.“ Ohne das zügige Handeln der Finanzämter in der Pandemie – beispielsweise bei Stundungen, Fristverlängerungen und der Anpassung von Vorauszahlungen – wäre so manches Unternehmen in die Knie gegangen, sagte Eigenthaler.
Als größte Fachgewerkschaft der Finanzverwaltung ist die DSTG „die“ bundesweit anerkannte und geachtete Kämpferin für Steuergerechtigkeit. Seit mehr als 70 Jahren tritt die DSTG für ein gerechtes Steuerrecht ein. „Aus unserer Sicht ist das Steuerrecht dann gerecht und fair“, so Eigenthaler, „wenn es verständlich und gut umsetzbar ist, ohne willkürliche Ausnahmen gemäß den Gesetzen vollzogen wird und vom Leistungsfähigkeitsprinzip geprägt ist.“ Daher fordert die DSTG verständliche und gerechte Steuergesetze sowie einen gleichmäßigen Steuervollzug. Um dem gesetzlichen Auftrag gerecht zu werden, setzt sich die DSTG auch für eine grundlegende Steuervereinfachung sowie für einen aufgabengerechten Personalbestand ein. Derzeit fehlen in den Finanzämtern rund 15.000 Stellen. Rund 6.000 der vorhandenen Stellen sind infolge Personalmangels nicht besetzt.
Gehör verschafft sich die DSTG durch regelmäßige Öffentlichkeitsarbeit, durch Kontakte mit Fachpolitikern und durch den Dialog mit anderen Verbänden. Zudem schätzt auch der Finanzausschuss des Deutschen Bundestages die verlässliche Fachkompetenz der DSTG und lädt diese häufig zu Anhörungen über Gesetzgebungsvorhaben ein. Die DSTG bringt dadurch die so wichtige Sicht der Verwaltungspraxis mit ein und macht gegebenenfalls Verbesserungsvorschläge.