Auf dem 22. Gewerkschaftstag der Bayerischen Finanzgewerkschaft in Augsburg stellte der DSTG-Bundesvorsitzende Thomas Eigenthaler in seinem Grußwort das klare Bekenntnis des Freistaats Bayern zum Berufsbeamtentum heraus. „Das ist bei euch in Bayern vorbildlich“, rief Eigenthaler den rund 450 Delegierten und Gästen in Anwesenheit des Bayerischen Finanzministers Albert Füracker (CSU) zu. Unter dem Beifall der Teilnehmer lehnte Eigenthaler immer wieder auftauchende Vorschläge für eine Einheitskrankenversicherung kategorisch ab und forderte für die „Einnahmeverwaltung“ mehr Wertschätzung durch die Politik und durch die Gesellschaft: „Ohne Moos ist nichts los im Staat. Wir machen mit unserer harten Arbeit in der Finanzverwaltung politisches Handeln erst möglich.“ Der DSTG-Chef gratulierte dem wiedergewählten bfg-Landesvorsitzenden Gerhard Wipijewski und sicherte ihm weiterhin beste Zusammenarbeit mit dem Bundesverband zu.
Das Bekenntnis zum Berufsbeamtentum und der Spitzenplatz innerhalb der Bundesländer bei der Bezahlung seien wirksame Methoden, um qualifizierte Arbeitskräfte zu gewinnen und auch dauerhaft zu halten. „An der Finanzverwaltung darf ebenso wenig gespart werden wie bei der Inneren Sicherheit“, forderte der DSTG-Bundesvorsitzende unter Verweis darauf, dass bei der Polizei zusätzliche neue Stellen geschaffen worden seien. Personalmangel ziehe automatisch nach sich, dass der Staat auf Steuereinnahmen verzichte. Doch geringere Steuereinnahmen hinderten die Politik daran, ihren Gestaltungsauftrag zu erfüllen. Es sei gut, dass die bayerische Politik die Zeichen der Zeit erkannt habe und derzeit viele Anwärterinnen und Anwärter ausbilde. Diese jungen Leute seien die Zukunft der Finanzverwaltung, so dass sie Förderung und Unterstützung verdienten, bilanzierte Eigenthaler. Der DSTG-Vorsitzende warnte auch davor, das Berufsbild der Steuerbeamten durch künstliche Intelligenz und durch Automation abzuwerten: „Der ,Kollege Computer‘ soll helfen, nicht aber ersetzen! Hierauf wird die DSTG ein wachsames Auge haben.“
Ähnlich äußerte sich auch Minister Füracker in seiner Festrede: „IT darf nicht Selbstzweck sein, sondern sie muss die Beschäftigten bei ihrer täglichen Arbeit unterstützen.“ Füracker brachte der bfg wie auch den Beschäftigten der Finanzverwaltung viel Anerkennung und Wertschätzung entgegen. Der bfg-Landesvorsitzende Gerhard Wipijewski wurde in seinem Amt mit eindrucksvoller Mehrheit bestätigt. Neu in der Landesleitung ist auch der stellvertretende DSTG-Bundesvorsitzende und Präsident der UFE, Florian Köbler.
Auch die beiden Bezirksverbände Nordbayern und Südbayern hielten ihre Gewerkschaftstage ab. Im Bezirksverband Nordbayern wurde der bisherige Stellvertreter Thomas Wagner zum neuen Vorsitzenden gewählt, im Bezirksverband Südbayern steht nun Birgit Fuchs an der Spitze. Beide treten in die großen Fußstapfen ihrer langjährigen Vorgänger: Helene Wildfeuer und Matthias Bauregger standen für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung. Die beiden Landesverbände wählten ihre ehemaligen Vorsitzenden zu Ehrenvorsitzenden und brachten so ihren Dank und ihre Anerkennung zum Ausdruck. Thomas Eigenthaler überbrachte auch hier die herzlichen Glückwünsche der DSTG.
Mehr als 350 Delegierte tagten am 18. März in der berühmten Fuggerstadt Augsburg. Neben dem Bayerischen Staatsminister der Finanzen und für Heimat waren auch zahlreiche Parlamentarier und viele Ehrengäste aus nah und fern vor Ort. Auch die gesamte Führungsspitze des DSTG-Bundesverbandes war vertreten.