Das DSTG MAGAZIN sprach mit Birgit Renz, die zusammen mit Mario Enderle die Seniorenvertretung im DSTG-Bezirksverband Baden leitet. Renz ist zudem stellvertretende Vorsitzende der Bundesseniorenvertretung der DSTG, seit diese Interessengruppierung im Jahr 2018 ins Leben gerufen wurde.
DSTG MAGAZIN: Beginnen wir chronologisch: Bitte erzählen Sie uns von den Anfängen der Seniorenvertretung in Baden!
Birgit Renz: Bis zum Jahr 2010 wurden die Ruheständlerinnen und Ruheständler ausschließlich über die Ortsverbände betreut. Die OV-Vorsitzenden fungierten als Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner und verteilten das DSTG MAGAZIN an die Kolleginnen und Kollegen im Ruhestand. Da dies mit der zunehmenden Anzahl der Versorgungsempfängerinnen und -empfänger nicht mehr leistbar war, musste eine Struktur aufgebaut werden.
Und wie sah diese Struktur aus?
Nach dem Landesgewerkschaftstag 2010 wurde die Seniorenarbeit beim Bezirksverband Baden angesiedelt. Ich wurde in der konstituierenden Sitzung als Seniorenvertreterin bestimmt. Die Arbeit begann mit der Abfrage der bisherigen Aktivitäten in den Ortsverbänden. Grundlegend war zudem, eine Übersicht über die aktuellen Adressdaten der Ruheständlerinnen und Ruheständler zu erstellen. Als nächstes haben wir 2013 Kontakt zum Seniorenverband öffentlicher Dienst Baden-Württemberg aufgenommen, der sich ausschließlich für die Belange der ehemals im öffentlichen Dienst Beschäftigten und deren Hinterbliebenen einsetzt. Zum Jahresbeginn 2014 wurde ein Kooperationsvertrag geschlossen; seither erhalten die Mitglieder der DSTG Baden mit dem Eintritt in den Ruhestand automatisch die Doppelmitgliedschaft im Seniorenverband.
Welche Vorteile ergeben sich dadurch?
Durch diese einzigartige Zusammenarbeit wurden die Ruheständlerinnen und Ruheständler der DSTG Baden in die Regionalverbände des Seniorenverbands eingegliedert. Sie können an den Veranstaltungen der örtlichen Verbände teilnehmen – beispielsweise gesellige Treffen und Ausflüge. Sehr wichtige Aspekte der Kooperation waren auch die kostenlose Beratung und Betreuung der Mitglieder durch die Justiziarin und die Rechtsreferenten der Landesgeschäftsstelle in Stuttgart in allen Fragen zum Ruhestand und zu Themen wie Beamtenversorgung, Beihilfe, Rente, Zusatzrente, Krankenversicherung, Pflegeversicherung und Schwerbehindertenrecht.
Wie halten Sie Kontakt?
Alle Ruheständlerinnen und Ruheständler erhalten neben dem DSTG MAGAZIN auch das Seniorenmagazin ö. D. BW, das BBW-Magazin und Auszüge aus „Aktiv im Ruhestand“ und aus dem dbb magazin an ihre Heimatanschrift. Per E-Mail werden das monatliche Rundschreiben des Seniorenverbands sowie Informationen zu aktuellen Themen verteilt. Zu besonderen Geburtstagen gibt es zudem persönliche Glückwünsche und zum Jahresende einen Weihnachtsgruß.
Ist die demografische Entwicklung auch in Baden spürbar?
Ja, deutlich! Waren am Anfang der Auswertungen noch zehn Prozent unserer Mitglieder im Ruhestand, so sind es heute bereits 25 Prozent. Daher wurde es erforderlich, die Betreuungsarbeit auf mehrere Schultern zu verteilen: Seit dem Jahr 2022 unterstützt Mario Enderle die Seniorenarbeit. Er wird künftig hauptsächlich Ansprechpartner für die noch aktiven Kolleginnen und Kollegen sein. Der Gedanke an den Ruhestand und die damit verbundenen Fragen entstehen schon weit vor dem Ausscheiden aus dem Dienst. Deshalb zeigen wir in halbjährlichen Rundschreiben unseren ruhestandsnahen Jahrgängen – Ü 60 – mit verschiedenen Themen, dass die DSTG mit der Seniorenvertretung auch den Übergang von der aktiven Zeit in den Ruhestand begleitet.
Was plant die Seniorenvertretung aktuell?
Vor der Pandemie hatten wir geplant, Seminare zur Vorbereitung auf den Ruhestand anzubieten. Dieses Thema wollen wir demnächst wieder aufgreifen. Zudem wird in den 36 Ortsverbänden angestrebt, eine Seniorenvertreterin oder einen Seniorenvertreter zu wählen. Ich unterstütze zusammen mit Mario Enderle und dem Seniorenvertreter des DSTG-Landesverbandes Baden-Württemberg, Gerd Huber, die OV-Vorsitzenden und die Seniorenvertretungen in den Ortsverbänden bei Fragen rund um den Ruhestand. Gerne besuchen wir auch Veranstaltungen vor Ort und berichten über aktuelle Themen.