Zu ihrer Herbstsitzung trafen sich die Mitglieder der Bundesseniorenvertretung am 25. und 26. Oktober in Iserlohn. Es war die erste Sitzung in der neuen Amtsperiode und sozusagen der Neustart für die Zukunft. Daher stand auch die Festlegung der Arbeitsschwerpunkte der Bundesseniorenvertretung für die kommenden Jahre auf der Tagesordnung.
Zunächst berichtete die Vorsitzende, Anke Schwitzer, über die aktuellen Themen aus der Bundes- und Landespolitik: Im Vordergrund stand die Auszahlung der Energiepauschale an die Menschen im Ruhestand. Nicht in allen Bundesländern haben sich die politisch Verantwortlichen eindeutig für eine Auszahlung an Pensionärinnen und Pensionäre ausgesprochen. Dies traf auf einhelliges Missfallen der Anwesenden und wurde als Ausdruck mangelnder Wertschätzung für die erbrachte Lebensleistung gesehen.
Kritisch gesehen wurde zudem die sogenannte Inflationsausgleichsprämie: Auch hier befürchteten die Seniorinnen und Senioren wiederum eine Benachteiligung – wie bereits bei der Einmalzahlung im Rahmen der Einkommensrunde der Länder, die als sogenannte Corona-Sonderzahlung im Frühjahr 2022 an die aktiven Beschäftigten gezahlt wurde, um einen Ausgleich für 14 Leermonate zu schaffen.
Für die anstehenden Tarifrunden im öffentlichen Dienst waren sich die Anwesenden einig, dass nicht tabellenwirksame Einmalzahlungen abzulehnen sind. Um die Forderungen der Gewerkschaften durchzusetzen, wird es notwendig sein, im nächsten Jahr bei den Aktionen mehr Präsenz zu zeigen.
In der Einkommensrunde 2021 hatte die Pandemie dazu geführt, dass die Aktionen des dbb und seiner Mitgliedsgewerkschaften mit „gebremstem Schaum“ umgesetzt wurden. „Dies geschah nicht etwa aus mangelndem Interesse der aktiven Beschäftigten und der Mitglieder im Ruhestand, sondern war dem Umstand eines hohen Pflichtbewusstseins geschuldet“, berichtete Schwitzer. So sei kurzfristig die Teilnahme wegen gestiegener Corona-Infektionszahlen abgesagt worden, um die Aufrechterhaltung des Dienstbetriebs nicht zu gefährden. „Diese Rücksichten wurden von den Arbeitgebern keineswegs positiv gewürdigt, sondern in den Verhandlungen als Argument für mangelnde Aktionsfähigkeit genutzt. Genau das darf nicht noch einmal passieren!“
Weiter berichtete die Vorsitzende von den Veranstaltungen der Bundesseniorenvertretung des dbb: So konnte eine mehrfach verschobene Sitzung der Geschäftsführung in Brüssel in diesem Jahr stattfinden. Diese wurde unter anderem zu Gesprächen mit der CESI, der europäischen Dachorganisation des dbb, sowie zu einem Austausch mit einem EU-Abgeordneten genutzt. In der EU gibt es derzeit keine eigene Zuständigkeit für Seniorenpolitik, sodass die Belange der älteren Menschen jeweils verschiedenen Fachgebieten zugeordnet werden müssen. Dies mache die Arbeit nicht unbedingt leichter, so die Schlussfolgerung der Bundesseniorenvertretung des dbb.
Am Nachmittag des ersten Sitzungstages besuchten die Mitglieder der DSTG-Bundesseniorenvertretung die Dauerausstellung der „Gerontotechnik“ in Iserlohn. Diese Ausstellung versteht sich als „Forum für Generationen“ und versucht, mit den verschiedensten Produkten zu zeigen, wie das Leben im Alltag nicht nur für ältere Menschen einfacher gestaltet werden kann. Ein lohnender Besuch, urteilten die Mitglieder der Bundesseniorenvertretung.
Am zweiten Tag der Veranstaltung nahmen die Berichte aus den Landes- und Bezirksverbänden einen breiten Raum ein. Positiv wurde hierbei angemerkt, dass wieder Präsenzveranstaltungen stattgefunden haben.
Und nicht zuletzt wurden in einem ersten Brainstorming die Arbeitsschwerpunkte für die kommenden Jahre ermittelt. Dies war aber nur der Auftakt; die Vertiefung der relevantesten Themen hat sich die Bundesseniorenvertretung für ihre Frühjahrssitzung in Hannover vorgenommen.
Informationen zur Ausstellung: www.gerontotechnik.de