Angesichts der aktuellen Tarifrunde 2021 erläutert Karl-Heinz Leverkus, wen die Tarifrunde betrifft und wie sie abläuft. Leverkus ist stellvertretender DSTG-Bundesvorsitzender, Vorsitzender der Bundestarifkommission der DSTG und Mitglied der Geschäftsführung der Bundestarifkommission des dbb.
In den Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst der Länder geht es um mehr Gehalt für die rund 936.000 Angestellten. Im Verhältnis zum Bund und Kommunen gibt es im Landesdienst zwar weniger Angestellte, allerdings schließt sich an die TV-L-Tarifverhandlungen die Besoldungsrunde der Beamtinnen und Beamten an, die wiederum den größten Personalbestand bei den Ländern ausmachen.
„Die Gewerkschaften haben den gültigen Tarifvertrag gekündigt und ihre Forderungen erhoben“, erklärt Leverkus. Diese Forderungen werden mit den Arbeitgebern – der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) – in mehreren Verhandlungsrunden verhandelt, um zu einem abschlussfähigen neuen Tarifvertrag zu kommen.
In den Verhandlungen mit der TdL stehen die Verhandlungsführer der Gewerkschaften nicht alleine: Häufig begleiten die Gewerkschaftsmitglieder die Verhandlungen durch Warnstreiks und andere öffentlichkeitswirksame Aktionen.
Der genaue Ablauf der Tarifrunde:
„Forderungen zu beschließen ist die eine Sache“, betont Leverkus. „Aber es kommt darauf an, für die Forderungen auch gemeinsam einzustehen, um sie durchsetzen zu können.“ Scheitern die Verhandlungen, setzen die Gewerkschaften eine Urabstimmung an, bei der die Gewerkschaftsmitglieder aus dem Arbeitnehmerbereich entscheiden müssen, ob sie streiken wollen.