Erstmals trafen sich die Mitglieder der DSTG-Bundesseniorenvertretung digital. Eigentlich sollte die Sitzung am 20. Mai in Präsenz in Königswinter stattfinden, doch war dies pandemiebedingt nicht möglich. Daher beschloss die Geschäftsführung, die Sitzung dennoch nicht ausfallen zu lassen, sondern als Videokonferenz zu veranstalten.
Mag das Onlineformat für die meisten DSTG-Mitglieder inzwischen zum Alltagsgeschäft gehören, so war es doch für viele der Seniorenvertreterinnen und -vertreter aus den Landes- und Bezirksverbänden immer noch etwas Neues. Aber auch hier zeigte sich, dass ein höheres Lebensalter nicht davon abhalten muss, sich neuen Herausforderungen zu stellen.
Als Gäste hatten sich der DSTG-Bundesvorsitzende, Thomas Eigenthaler, und sein Stellvertreter, Florian Köbler, dazu geschaltet.
Auswirkungen der Corona-Pandemie
In ihrem Tätigkeitsbericht erläuterte die Vorsitzende der Bundesseniorenvertretung, Anke Schwitzer, dass die Corona-Pandemie eine veränderte Arbeitsweise bewirkt habe: Seien im letzten Jahr abgesagte Veranstaltungen einfach ausgefallen, so habe man in diesem Jahr eine Umstellung auf digitale Formate vorgenommen, um den Informations- und Meinungsaustausch zu gewährleisten.
„Natürlich fehlte allen der persönliche Kontakt“, berichtete Schwitzer. Dies habe die Arbeit der Seniorenvertretungen erschwert. Doch hatten die Seniorenvertretungen einiger Landes- und Bezirksverbänden bereits aus der Not eine Tugend gemacht und den Kontakt zu den Mitgliedern vor Ort per Videoschalte gesucht. „Dies war in der Regel sehr erfolgreich und machte uns Mut, derartige Formate auch in Zukunft neben dem persönlichen Kontakt beizubehalten“, so Schwitzer.
Bei der Tätigkeit der Bundesseniorenvertretung spielte das Thema Digitalisierung eine zentrale Rolle: Hier ging es nicht nur um die grundsätzlichen Themen, sondern auch um den Umgang mit der neuen Technik bei den Anwenderinnen und Anwendern vor Ort. Voraussetzung für die Nutzung ist, dass ein schnelles Internet zur Verfügung steht. Das ist auch im Jahr 2021 noch nicht immer der Fall, auch wenn die Versorgung in der Fläche in den vergangenen Monaten deutlich besser geworden ist.
Eine Baustelle ist allerdings immer noch die Ausstattung mit WLAN in Alten- und Pflegeheimen. Es gibt dort zahlreiche Bewohnerinnen und Bewohner, die durchaus in der Lage wären, mit ihren Angehörigen digital zu kommunizieren, aber dies in der Praxis nicht tun können, weil der Zugang zum Internet fehlt. Auch die „Helfer“ bei alltäglichen Dingen wie beispielsweise Alexa und Siri können nicht genutzt werden. Hier gibt es aus Sicht der Mitglieder der Bundesseniorenvertretung dringenden Handlungsbedarf.
Bericht aus der Hauptstadt
Der DSTG-Bundesvorsitzende, Thomas Eigenthaler, der auch stellvertretender Bundesvorsitzender des dbb beamtenbund und tarifunion ist, begeisterte mit seinem Bericht die Anwesenden. „Für uns ist es immer etwas Besonderes, wenn der DSTG-Chef die Themen mit seiner langjährigen Erfahrung auf der Bundesebene behandelt“, stellt die Vorsitzende der Bundesseniorenvertretung fest. „Dabei kommen auf anschauliche Weise viele neue Facetten ans Licht.“
Intensiv widmete sich Eigenthaler der bevorstehenden Einkommensrunde für die Länder. Er wies auf die schwierigen Rahmenbedingungen hin und machte deutlich, dass für ein gutes Ergebnis auch die „sichtbaren“ Aktionen wichtig seien. Für deren Durchführung in der Corona-Pandemie seien Einfallsreichtum und Flexibilität gefragt. Diesbezüglich warb der Bundesvorsitzende bei den Mitgliedern der Bundesseniorenvertretung um deren solidarische Unterstützung.
Eigenthaler machte deutlich, dass eine Kernforderung der DSTG die Übertragung von Tarifergebnissen auf den Beamtenbereich einschließlich aller Versorgungsempfänger sei.
Gewinnbringender Erfahrungsaustausch
Ein wichtiger Bestandteil jeder Sitzung ist der Erfahrungs- und Meinungsaustausch. Mehrere Teilnehmerinnen und Teilnehmer berichteten über gelungene Aktivitäten – gute Anregungen, die auch von den übrigen Anwesenden für ihre Arbeit aufgegriffen werden können. Die Mitglieder des DSTG-Bundesseniorenvertretung blicken ihrer nächsten Sitzung im Herbst optimistisch entgegen – in der Hoffnung, sich wieder persönlich treffen zu können.