Die neugewählte Geschäftsführung der DSTG-Bundesfrauenvertretung stellt sich in einem Interview mit dem DSTG MAGAZIN vor (Ausgabe 4/2021).
DSTG MAGAZIN: Was motiviert dich in deiner täglichen Arbeit?
Johanna Mieder: Das Mitgestalten in der Personalratsarbeit und die erreichten Erfolge bei der Gewerkschaftsarbeit.
Manja Kropp: Das Wissen, dass ich gut in meinem Job bin. Ich möchte mit meinem Handeln, meiner Erfahrung und Wissen Themen voranbringen und Rahmenbedingungen gestalten. Mich motiviert zudem ein starkes kollegiales Miteinander, und ich bin gerne für die Kolleginnen und Kollegen da.
Martina Sixt: Ich möchte jeden Tag dazu beitragen, dass die Kolleginnen und Kollegen gerne zur Arbeit kommen und sich wertgeschätzt fühlen. Sie alle sollten stolz darauf sein, die Funktionsfähigkeit und die Steuergerechtigkeit in diesem Land zu verkörpern.
Sabine Füller: Als Personalrätin und Gewerkschafterin möchte ich das Beste für meine Kollegen und Kolleginnen in den Ämtern. Als Sachgebietsleiterin möchte ich eine Vorgesetzte mit vielen Stärken – offen, ehrlich, informativ und transparent – und möglichst wenig Schwächen sein.
Wann und warum bist du in die DSTG eingetreten?
Johanna: Am Anfang meiner Ausbildung wurde ich vom jetzigen Landesvorsitzenden, Stefan Bayer, geworben. Er referierte damals packend über die Gewerkschaftsarbeit. MeinElternhaus hatte mir bereits im frühen Alter die Wichtigkeit von Gewerkschaften vermittelt, so dass es keiner langen Überredung bedurfte.
Manja: Ganz unspektakulär während des Studiums im Jahr 2004 wegen der Möglichkeiten in Sachen Rechtsschutz, aber noch nicht mit dem Willen, mich aktiv in der DSTG zu engagieren.
Martina: An meinem ersten Arbeitstag, am 1. Oktober 1996, wurde ich bfg-Mitglied. Ich wollte sofort für die Jugendvertretung kandidieren, und die enge Verbindung von Personalrats- und Gewerkschaftsarbeit wurde mir damals von meinem Vorgänger gleich vermittelt.
Sabine: Als ich im Februar 2009, nach einem Zwischenstopp beim Steuerberater, zurück an das Finanzamt kam, war mein Kollege am Schreibtisch gegenüber DSTG-Ortsverbandsvorsitzender. Und ich konnte gar nicht so schnell gucken, wie ich Frauenvertreterin im Ortsverband war.
Über welches Thema könntest du eine 30-minütige Präsentation halten – ohne jede Vorbereitung?
Johanna: Im beruflichen Bereich über die Wichtigkeit der Gewerkschaftsarbeit. Privat über zahlreiche Reiseziele.
Manja: Beruflich bedingt zur Beamtenversorgung; gewerkschaftlich bedingt zur geschlechtergerechten Beurteilung.
Martina: Über die Bedeutung, die Erfolge und die Arbeit meiner Bayerischen Finanzgewerkschaft!
Sabine: Über die Arbeit der DSTG und warum jede Kollegin und jeder Kollege ein Teil der DSTG-Familie werden sollte.
Wenn man Corona nicht nur als Krise betrachtet, welche Chancen eröffnen sich durch Corona?
Johanna: Corona hat uns gezeigt, dass die tägliche Anwesenheit im Büro nicht notwendig ist, um hervorragende Arbeitsergebnisse zu liefern. So gewinnen wir Freizeit, schonen aber auch die Umwelt. Es bedarf jedoch einer zuverlässigen Abstimmung und Kommunikation. Im privaten Umfeld ist die Zeit mit der Familie viel intensiver geworden, und viele von uns lernen die Heimat als Urlaubsland kennen.
Manja: Im beruflichen Kontext haben wir durch das flächendeckende Homeoffice einen Meilenstein bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf geschafft – und dies sogar auch im Bereich der Führungskräfte. Auch der Umweltaspekt ist nicht von der Hand zu weisen: Wenn weniger Menschen unterwegs sind, kann sich die Umwelt erholen.
Martina: Im dienstlichen Bereich muss man ganz klar sagen, dass wir durch die Krise einen sehr erfolgreichen Pilotversuch zum flexiblen Homeoffice starten konnten, für den wir wohl sonst noch Jahre gebraucht hätten. Im privaten Bereich kann ich feststellen, dass viele Menschen bewusster leben, beispielsweise mehr regional einkaufen oder ihre Reisegewohnheiten überdenken.
Sabine: Ich denke, die meisten wurden durch Corona entschleunigt und haben so die Chance, sich neu zu sortieren.
In welcher Situation in deinem Leben hast du so richtig Glück gehabt?
Johanna: Nach meinem Schlaganfall am 2. Mai 2020 ohne bleibende Schäden auf die Beine gekommen zu sein. Dafür waren meine positive Einstellung und die Unterstützung der Familie ausschlaggebend.
Manja: Ich habe Glück mit meinen sehr gut gelungenen Kindern, die mich jeden Tag stolz und glücklich machen, und mit meinem Mann, der mir meine Freiräume für Weiterentwicklungsmöglichkeiten gibt. Die Frauen der DSTG BFV kennen gelernt zu haben, war auch ein großes Glück!
Martina: Ich habe eine wunderbare Familie, den besten Mann und einen Beruf, der mich erfüllt.
Sabine: Bei meiner Geburt: Ich wurde in einem Land geboren, in welchem jedes Mädchen das Recht auf Schulbildung hat.
Wie kannst du nach der Arbeit am besten entspannen?
Johanna: Eindeutig mit meiner Familie beim guten Essen. Aber auch Yoga hilft mir schnell abzuschalten.
Manja: Bei einer Tasse Kaffee in aller Ruhe ohne 100 Dinge gleichzeitig zu erledigen. Und bei einem Spaziergang mit unserem Hund bin ich schon nach den ersten zehn Metern entspannt.
Martina: Ich spiele gerne mit meinem Mann und unseren Freunden Gesellschaftsspiele. Gute Gespräche schätze ich auch nach Feierabend. Eine Anregung eines DSTG-Seminars habe ich in meinen Alltag eingebaut: Jeden Abend schreibe ich drei Dinge auf, die an dem Tag positiv waren.
Sabine: Ich gehe regelmäßig laufen. Am liebsten mit meinem Partner oder mit Freunden. So pflege ich meine Gesundheit und zugleich meine Freundschaften.
Welchen Beruf würdest du ausüben, wenn du nicht Finanzbeamtin wärst?
Johanna: Als Kind wollte ich Erzieherin oder Lehrerin werden. Im Sozialkundeunterricht der 11. Klasse wurde uns die Wichtigkeit der Exekutive und des Beamtentums vermittelt. Heute bin ich froh, eine abwechslungsreiche Tätigkeit als Personalrätin und Gewerkschafterin zu haben.
Manja: Ich hätte mir vorstellen können, Lehrerin zu werden. Nun kann ich durch meine fachliche Arbeit und auch in der DSTG in Workshops und Seminaren Wissen vermitteln.
Martina: Ich wollte immer im Bereich der Seelsorge tätig sein und viel mit Menschen zu tun haben. Durch meine Tätigkeit als freigestellte Personalrätin habe ich einen großen Teil dieser Vorstellungen verwirklicht.
Sabine: Da ich auch gelernte Hotelfachfrau bin, würde ich in einem Tiny House mit Obstgarten ein schönes kleines Café betreiben, in dem Jung und Alt bei leckerem selbstgebackenen Kuchen die gemeinsame Zeit genießen können.