Seniorenvertretungen der Landes- und Bezirksverbände – heute: Westfalen-Lippe
Betreuung der Ruheständlerinnen und Ruheständler beginnt bereits ab 60
- Foto: DSTG Ulrich Wälter, Christa Griesel-Junk, Rolf Dauwe, Jutta Schwertner und Fritz Hake (von links)
Das DSTG MAGAZIN sprach mit Rolf Dauwe, der dem Vorstand des Bezirksverbandes Westfalen-Lippe angehört. Er wurde zum Seniorenvertreter ernannt und bildet mit weiteren vier Kolleginnen und Kollegen, die von den DSTG-Ortsverbandsvorständen gewählt wurden, die Bezirksseniorenvertretung. Außerdem wählen die 66 Ortsverbände jeweils einen Ruhestandsvertreter.
DSTG MAGAZIN: Im Bezirksverband Westfalen-Lippe haben die Betreuung und der gewerkschaftliche Service der Ruheständlerinnen und Ruheständler bereits seit über 20 Jahren eine besondere Bedeutung, denn rund 25 Prozent der dortigen Mitglieder befinden sich im Ruhestand.
Rolf Dauwe: Wir haben in Westfalen-Lippe die Philosophie, dass die Betreuung der Ruheständlerinnen und Ruheständler bereits ab dem 60. Lebensjahr beginnt. Die Mitglieder sollten sich rechtzeitig mit der zukünftigen neuen Lebenssituation beschäftigen und dabei erkennen, dass auch die DSTG-Mitgliedschaft im Ruhestand von großer Bedeutung ist.
Welche Fragen sind für Ihre Zielgruppe zentral?
Neben den finanziellen und organisatorischen Fragen sind die Themen „Ausfüllung der Freizeit“ und „Umgang mit dem Ehe- oder Lebenspartner“ nach dem Fußballermotto „Passen die Laufwege noch?“ nicht zu unterschätzen. Zu diesem Komplex werden Seminare in Kooperation mit der dbb akademie und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) durchgeführt. Außerdem werden von der Oberfinanzdirektion Nordrhein-Westfalen Tagesseminare zum Thema „Vorbereitung auf den Ruhestand“ angeboten, die von der DSTG angeregt wurden und auch begleitet werden.
Wie kommunizieren Sie mit den älteren DSTG-Mitgliedern?
Bundesweit einzigartig ist die Publikation „60 plus“, die viermal jährlich jedem Mitglied – egal ob noch aktiv im Dienst oder im Ruhestand – nach Hause zugestellt wird. „60 plus“ ist seit über einem Jahrzehnt ein Erfolgsmodell, das von den Mitgliedern sehr geschätzt wird. Wir veröffentlichen eine Mischung von Themen aus der Finanzverwaltung, Berichten über DSTG-Aktivitäten sowie speziellen Inhalten, die Personen im Ruhestand interessieren. Auch Informationen über Gewerkschaftsjubiläen, Geburtstage und Sterbefälle werden viel gelesen.
Wie arbeitet die Bezirksseniorenvertretung mit der Landesseniorenvertretung zusammen?
Das ist eine gute und intensive Kooperation. Regelmäßig werden abwechslungsreiche Tagesauflüge angeboten. Ziele dieser Ausflüge sind Besuche und Diskussionen im Landtag sowie Besichtigungen von Betrieben, Flughäfen und kulturellen Einrichtungen. Aktuelle gewerkschaftliche Informationen und der kollegialeGedankenaustausch kommen bei Kaffee und Kuchen oder einem kühlen Getränk nicht zu kurz.
Gibt es weitere Kooperationen?
Seit 1999 bieten wir zusammen mit dem Deutschland- und Europapolitischen Bildungswerk (DEPB) Seminarprojekte speziell für Ruheständler an. Seminarstandorte waren bereits Städte wie Berlin, Breslau, München, Bregenz, Stralsund oder auch die Ostsee. 2023 geht es in den Harz zum Weltkulturerbe Quedlinburg.
Ein Blick in die Zukunft …
Aufgrund der Tatsache, dass die „Babyboomer“ alsbald in den Ruhestand treten, wird die Betreuung der Ruheständlerinnen und Ruheständler in Westfalen-Lippe weiter forciert. Wir wollen daher die gute Zusammenarbeit mit der Bundesseniorenvertretung und den Seniorenvertretungen anderer Bezirks- und Landesseniorenvertretungen noch verstärken.