22. Oktober 2019

Hauptversammlung der Bundesfrauenvertretung des dbb

Die DSTG-Frauen nehmen reichlich Arbeit mit

  • Foto: dbb bundesfrauenvertretung
    DSTG-Frauen bei der Hauptversammlung: Manja Kropp, Helene Wildfeuer, Milanie Hengst, Heidi Deuschle, Sonja Waldschmidt und Claudia Rüdell (von links)

Es gibt viel zu tun, packen wir es an! Dieses Motto passt zu jeder Sitzung der Hauptversammlung der dbb bundesfrauenvertretung. Am 28. September war es wieder soweit: Alle führenden Frauenvertreterinnen aus den Fachgewerkschaften – wie die DSTG – und den Landesbünden tagten in Berlin, um aktuelle Themen der gewerkschaftspolitischen Frauenpolitik zu diskutieren.

Helene Wildfeuer, die Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung, begrüßte als Gäste Daniela Behrens, die Leiterin der Abteilung Gleichstellung im Bundesfamilienministerium, und Ulrich Silberbach, den Bundesvorsitzenden des dbb. Beide Gäste sprachen sich für eine verbesserte Gleichstellung und für mehr Teilhabe von Frauen aus. „Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung ist festgeschrieben, dass 50 Prozent aller Führungspositionen der obersten Bundesbehörden bis 2025 mit Frauen besetzt sein müssen“, erläuterte Behrens. „Der Weg dahin führt über geeignete Beurteilungsmodelle, Mentoring und familienfreundliche Aufstiegsmöglichkeiten.“

Wildfeuer machte deutlich, dass der Öffentliche Dienst mit seiner Vorreiterfunktion eine Strahlwirkung in die Gesellschaft habe. Wenn die Politik Konzerne zu mehr weiblicher Teilhabe in Aufsichtsräten und Vorständen bringen will, so solle der Öffentliche Dienst mit gutem Beispiel vorangehen.

Silberbach setzt sich für einen dbb ein, der weiblicher und jünger werden muss, um für zukünftigen Nachwuchs im öffentlichen Dienst attraktiv zu sein. Als Erfolg wertete der dbb-Chef, dass an der Jahrestagung des dbb zukünftig mehr gewerkschaftliche Frauenvertreterinnen und Jugendvertreter teilnehmen können.

Die Vorsitzende der DSTG-Bundesfrauenvertretung, Milanie Hengst, war mit fünf DSTG-Frauen bei der HV vertreten. „Alle Beteiligten waren sich in einem Punkt einig“, berichtet sie. „Man benötigt strukturelle Regelungen, um mehr Teilhabe von Frauen zu ermöglichen, und man braucht Frauen, die sich bereit erklären, mehr Verantwortung zu übernehmen.“

Der Blick der Frauenvertreterinnen richtete sich natürlich auch auf die eigenen Verbände: In den Bundesleitungen ist der Frauenanteil meistens gering, und weibliche Vorsitzende sind selten. „Auch in der Bundesleitung der DSTG gab es von jeher immer nur eine Frau von fünf Mitgliedern“, konstatiert Hengst.

Den Schwerpunkt der Hauptversammlung bildete die Vorbereitung des Bundesfrauenkongresses des dbb im kommenden Jahr – mit Erklärungsabsichten zur Neuwahl der Geschäftsführung und mit der Erarbeitung von Anträgen. Diese Anträge bestimmen die Arbeit der dbb bundesfrauenvertretung in den kommenden fünf Jahren.

Unter Leitung von Caroline Paulick-Thiel, Director von Politics for Tomorrow, wurden die Inhalte der Anträge in einer Schreibwerkstatt erarbeitet  – mit den folgenden Themengebieten:

  • Personalentwicklung/Führung
  • Politisch aktiv werden
  • Vereinbarkeit
  • Gender Pay Gap
  • Solidarität/Nachwuchs
  • Bewusstsein schaffen
  • Mobiles Arbeiten

Im nächsten Schritt müssen die Einzelanträge aus Sicht der eigenen Fachgewerkschaft formuliert, mit klaren Argumenten und Zahlen belegt und bis zum 30. November bei der dbb bundesfrauenvertretung eingereicht werden. Die DSTG-Bundesfrauenvertretung hat die Themen fest im Blick und wird mit eigenen Anträgen die DSTG-Themen beim dbb platzieren. Im Rahmen der 100. Sitzung der DSTG-Bundesfrauenvertretung, die Anfang November in Nürnberg stattfindet, werden die DSTG-Frauen über rund 60 Anträge beraten.

 

Die Teilnehmerinnen der Hauptversammlung wurden in sogenannten „world café“-Runden aktiv – hier mit der Vorsitzenden der Bundesfrauenvertretung der DSTG, Milanie Hengst.