04. März 2019

Anschluss an die allgemeine Einkommensentwicklung

Einigung in der TV-L Tarifrunde 2019

Der dbb und die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes mussten in dieser Tarifrunde 2019 viele unterschiedliche Themenkomplexe mit den Arbeitgebern in der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) unter einen Hut bekommen. Das war nicht einfach, weil immer ein Ausgleich zwischen allen Themen und Forderungen gefunden werden musste.

Mit der Einigung ist es gelungen, Anschluss an die allgemeine Einkommensentwicklung zu halten und gleichzeitig einen Frontalangriff der Länderarbeitgeber auf die Grundlagen der Entgeltordnung abzuwehren; die TdL-Forderung nach „Neubewertung bzw. Neuausrichtung des Arbeitsvorgangs“ hätte flächendeckend zu einer zum Teil deutlich schlechteren Eingruppierung für die Beschäftigten auch in der Steuerverwaltung geführt und hätte jede lineare Erhöhung aufgefressen. Das konnten die Gewerkschaften verhindern.

Von der Einigung sind rund 3,3 Millionen Beschäftigte betroffen: eine Million Tarifbeschäftigte der Länder (in Hessen werden gesonderte Verhandlungen geführt, da Hessen seit Jahren nicht mehr Mitglied der TdL ist), für die der TV-L direkte Auswirkungen hat.

Überblick über die Ergebnisse:

Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) hat sich mit dem dbb und den anderen Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes am 2. März 2019 geeinigt.

Hier die Eckpunkte:

  • Die Entgelte der Landesbeschäftigten werden in drei Schritten erhöht: rückwirkend zum 1. Januar 2019 um 3,2 Prozent, zum 1. Januar 2020 dann nochmals um 3,2 Prozent und zum 1. Januar 2021 um weitere 1,4 Prozent; insgesamt um mindestens 240 Euro.
  • Entzerrung der Entgeltgruppe 9 nach Entgeltgruppe 9a und Entgeltgruppe 9b
  • Erhöhung der Garantiebeträge auf 100 bzw. 180 Euro
  • In allen 15 Entgeltgruppen im Landesdienst sollen die Einstiegsgehälter in den Eingangsstufen für Neueinsteiger um rund 11 Prozent aufgewertet werden.
  • Die Ausbildungs- und Praktikantenentgelte erhöhen sich um insgesamt 100 Euro: 50 Euro rückwirkend zum 1.1.2019 und 50 Euro zum 1.1.2020 (wichtig für die Anwärter).
  • Der Urlaubsanspruch für Auszubildende und Praktikanten steigt um einen Tag auf 30 Ausbildungs- bzw. Arbeitstage im Kalenderjahr (wichtig für die Anwärter).
  • Die Angleichungszulage für Lehrkräfte wird um 75 Euro auf 105 Euro erhöht.
  • Die Tarifvertragsparteien haben vereinbart, nach endgültigem Abschluss der Tarifrunde Gespräche zum Thema „Arbeitsvorgang“ aufzunehmen.