08. September 2022

Steuer-Gewerkschaftstag des DSTG-Landesverbandes Berlin

„Wann immer die DSTG Berlin gebraucht wird, ist sie da!“

  • Der frisch gewählte DSTG-Landesverband Berlin mit dem neuen Vorsitzenden, Oliver Thiess (vorne, Mitte), seinem Vorgänger, Detlef Dames (links hinter Thiess), dem DSTG-Bundesvorsitzenden, Florian Köbler (rechts hinter Thiess), sowie den stellvertretenden Bundesvorsitzenden, Andrea Sauer-Schnieber (links), Jens Vernia (Vierter von rechts) und Andreas Krüger (rechts)

Auf dem Steuer-Gewerkschaftstag am 6. September wurde der bisherige Berliner Landes-Vize, Oliver Thiess, mit einem hervorragenden Ergebnis als neuer Vorsitzender gewählt. Sein Vorgänger, Detlef Dames, hatte den Landesverband fast drei Jahrzehnte lang geleitet; er wurde zum Ehrenvorsitzenden des Landesverbandes ernannt.

Thiess hat bereits langjährige Erfahrung in gewerkschaftlicher und personalvertretungsrechtlicher Gremienarbeit gesammelt. Der 38-jährige Finanzbeamte setzt in der Zukunft auf eine starke Zusammenarbeit der Bezirksgruppen, der Personalräte und der Funktionsträgerinnen und Funktionsträger der DSTG Berlin. Zudem will er die politische Vernetzung vorantreiben, um so die Themen des Landesverbandes mit Nachdruck auf die Tagesordnung der Entscheidungsträger zu bringen.

Der DSTG-Bundesvorsitzende, Florian Köbler, gratulierte Thiess und seinem frisch gewählten Team im Rahmen der öffentlichen Veranstaltung. Der bisherigen Landesleitung dankte er für die tolle ehrenamtliche Arbeit: „Wenn die DSTG-Bund euch braucht, sei es bei einem Streik in Potsdam, bei einer Aktion hier in Berlin oder mit anzupacken – ihr seid jederzeit da und helft gerne. Das ist große Klasse!“

Dem neuen Ehrenvorsitzenden Dames, der bereits seit 1979 DSTG-Mitglied ist, dankte Köbler für sein vielfältiges und dauerhaftes Engagement: „Wir verneigen uns vor deiner Kontinuität und vor deiner zielgerichteten Beharrlichkeit!“

Eins von vielen Themen, um das sich Dames verdient gemacht hat, ist die Mitgliedergewinnung. Er ist nicht nur selbst ein aktiver Werber, sondern teilt sein Wissen auch in zahlreichen Seminaren mit anderen DSTG-Mitgliedern. Seine Erfahrung und seinen Rat wird Dames nun als Vorsitzender des neu gewählten Seniorenbeirats einbringen.

DSTG-Chef Köbler sprach neben der Grundsteuerreform auch andere aktuelle Themen an: Den aktuellen Ideen, zur Energieeinsparung in den Behörden eine Home-Office-Pflicht einzuführen, erteilte er eine klare Absage. Die DSTG befürworte zwar moderne und flexible Arbeitsmodelle, jedoch dürfe diese nicht gegen den Willen der Beschäftigten gehen.

„Das miteinander Reden, soziale Interaktionen, Wissenstransfer – all das, was in den letzten beiden Jahren gerade noch aufgefangen werden konnte, soll jetzt wieder vorbei sein?“ Und nicht jeder habe eine Wohnung mit einem eigens eingerichteten Arbeitszimmer. Der Staat dürfe sich nicht seiner Verantwortung entziehen, sagte Köbler.

Stolz zeigte sich der Bundesvorsitzende angesichts der Leistungen der Steuerverwaltung in der Corona-Krise: „Wieder einmal haben wir bewiesen, dass auf die Steuerverwaltung Verlass ist!“ Für die Umsetzung unzähliger steuerlicher Soforthilfemaßnahmen – teils unter schwierigen Bedingungen – hätten die Beschäftigten einen Orden verdient.

Nachfolger Thiess sprach in der öffentlichen Veranstaltung eine Reihe von Problemen an, mit denen es die DSTG weiterhin aufnehmen werde: „Personalmangel, schlechte technische Ausstattung und problematische Gesetze verhindern einen gerechten Steuervollzug“, so Thiess. Auch müsse der öffentliche Dienst durch ein modernes Laufbahnrecht, die Anhebung der Eingangs- und Endämter und eine verfassungsmäßige Besoldung attraktiver gestaltet werden.

Mit Blick auf die Grundsteuerreform bemängelte Thiess die nur für drei Jahre angedachte befristete Einstellung von Quereinsteigenden und fordert eine dauerhafte Perspektive durch Entfristung der Stellen. Finanzsenator Daniel Wesener griff die Forderung auf: Quereinsteigende sollen nun bei entsprechender Eignung von befristeten Stellen auf unbefristete Stellen umgesetzt werden sollen, versprach der Senator.