EU Anti-Geldwäschebehörde in Frankfurt
Ein Weckruf für Deutschlands Geldwäschebekämpfung
Die Ansiedlung der AMLA in Frankfurt ist ein wichtiger Schritt gegen Geldwäschebekämpfung. Dies muss aber auch als Mahnung an die Politik verstanden werden, auf nationaler Ebene ernst zu machen und effektive Maßnahmen gegen Geldwäsche zu ergreifen.
Die Entscheidung, die neue Behörde zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung (AMLA) in Frankfurt am Main anzusiedeln, ist ein starkes Signal im Kampf gegen Finanzkriminalität in Europa. Frankfurt, als dynamischer Wirtschaftsstandort mit hoher Lebensqualität und kurzen Wegen, bietet ideale Voraussetzungen für die AMLA und stärkt Deutschlands Rolle im europäischen Finanzsystem.
Die AMLA soll spätestens Anfang 2025 ihre operative Arbeit aufnehmen und wird eine zentrale Rolle bei der Vereinheitlichung wesentlicher Rechtsvorschriften innerhalb der EU spielen.
Florian Köbler, Vorsitzender der Deutschen Steuer-Gewerkschaft und der Union des Finanzpersonals in Europa (UFE), sieht in der Ansiedlung der AMLA in Frankfurt einen wichtigen Schritt zur Intensivierung der Geldwäschebekämpfung in Europa. Er betont jedoch, dass dies auch als Mahnung an die Politik zu verstehen sei, auf nationaler Ebene ernst zu machen und effektive Maßnahmen gegen Geldwäsche zu ergreifen. Deutschland wird als Geldwäschehotspot in Europa gesehen, mit geschätzten 100 Milliarden Euro, die jährlich gewaschen werden.
Köbler fordert daher konkrete Maßnahmen:
- Einführung einer Bargeldobergrenze, um Geldwäsche effektiver bekämpfen zu können.
- Verbesserung der Vernetzung zwischen den Behörden (Polizei, Steuer und Zoll), um eine ganzheitliche Bearbeitung von Geldwäsche-Fällen zu ermöglichen.
- Einführung einer Beweislastumkehr nach italienischem Vorbild, bei der im Verdachtsfall der legale Erwerb von Luxusgütern nachgewiesen werden muss.
- Bessere Besoldungs- und Arbeitsbedingungen, um nicht die Top Anti Geldwäsche Spezialisten an die EU Behörde zu verlieren.
- Ausreichende finanzielle Mittel für die IT, um endlich auf Augenhöhe agieren zu können.
Die Ansiedlung der AMLA in Frankfurt ist ein klares Signal, dass Europa bereit ist, den Kampf gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu intensivieren. Es ist nun an der Zeit, dass auch Deutschland seine Hausaufgaben macht und die notwendigen Schritte unternimmt, um diesen Kampf effektiv zu führen.