Wie ist der Ablauf der Tarifrunde 2021?
Gemeinsam für die Forderungen einstehen
- Foto: DSTG Karl-Heinz Leverkus (Mitte) bei einer Kundgebung am 16. November in Hamburg
Angesichts der aktuellen Tarifrunde 2021 erläutert Karl-Heinz Leverkus, wen die Tarifrunde betrifft und wie sie abläuft. Leverkus ist stellvertretender DSTG-Bundesvorsitzender, Vorsitzender der Bundestarifkommission der DSTG und Mitglied der Geschäftsführung der Bundestarifkommission des dbb.
In den Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst der Länder geht es um mehr Gehalt für die rund 936.000 Angestellten. Im Verhältnis zum Bund und Kommunen gibt es im Landesdienst zwar weniger Angestellte, allerdings schließt sich an die TV-L-Tarifverhandlungen die Besoldungsrunde der Beamtinnen und Beamten an, die wiederum den größten Personalbestand bei den Ländern ausmachen.
„Die Gewerkschaften haben den gültigen Tarifvertrag gekündigt und ihre Forderungen erhoben“, erklärt Leverkus. Diese Forderungen werden mit den Arbeitgebern – der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) – in mehreren Verhandlungsrunden verhandelt, um zu einem abschlussfähigen neuen Tarifvertrag zu kommen.
In den Verhandlungen mit der TdL stehen die Verhandlungsführer der Gewerkschaften nicht alleine: Häufig begleiten die Gewerkschaftsmitglieder die Verhandlungen durch Warnstreiks und andere öffentlichkeitswirksame Aktionen.
Der genaue Ablauf der Tarifrunde:
- Im Juli und August – also vor Beginn der Tarifrunde – hatten die DSTG und der dbb die Beschäftigten auf sogenannten Branchentagen zu ihren Forderungen und Vorstellungen befragt. Diese finden sich nun in den gewerkschaftlichen Forderungen wieder.
- Am 26. August beschloss die Bundestarifkommission des dbb die Forderungen.
- Am 8. Oktober ging der dbb gemeinsam mit ver.di in die Tarifverhandlungen mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL).
- Die Verhandlungen wurden am 1. und 2. November fortgesetzt.
- Eine weitere Verhandlungsrunde ist für den 27. und 28. November angesetzt.
- Für die DSTG nehmen an diesen Verhandlungen Karl-Heinz Leverkus, Hans-Henning Merker und Reiner Küchler teil.
„Forderungen zu beschließen ist die eine Sache“, betont Leverkus. „Aber es kommt darauf an, für die Forderungen auch gemeinsam einzustehen, um sie durchsetzen zu können.“ Scheitern die Verhandlungen, setzen die Gewerkschaften eine Urabstimmung an, bei der die Gewerkschaftsmitglieder aus dem Arbeitnehmerbereich entscheiden müssen, ob sie streiken wollen.